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Das Sticken mit der Hand ist eine kreative und vielseitige Kunstform, die seit Jahrhunderten praktiziert wird. Obwohl es heute wirklich viele moderne Möglichkeiten gibt, Textilien zu veredeln, bleibt das Handstickeneine wichtige Technik für diejenigen, die auf der Suche nach einer persönlichen und handgemachten Note sind. Für Ihr neues Hobby zeige ich Ihnen vier Stiche und erkläre, wie Sie mithilfe einer Vorlage zu einem tollen Ergebnis kommen.

WISSEN RUND UM DEN START MIT DEM HANDSTICKEN

✁ Stick Grundlagen | Zubehör & Co

Stoffe

Stickstoffe sind Stoffe, die speziell für die Stickerei verwendet werden. Sie zeichnen sich durch ihre Dichte und Stabilität aus, die es ermöglicht, sie zu besticken, ohne dass der Stoff ausfranst oder sich verformt.

Es gibt eine Vielzahl von Stickstoffen, die sich in ihrer Zusammensetzung, ihrer Dichte und ihrem Aussehen unterscheiden. Einige Stickstoffe sind dünn und transparent, während andere dick und undurchsichtig sind. Einige sind auch mit besonderen Eigenschaften ausgestattet, wie z. B. wasserlösliche oder selbstklebende Eigenschaften, die bei bestimmten Sticktechniken hilfreich sind.

Auch gibt es schon vorbedruckte Stoffe, bei denen man sich im Vorfeld das Stickmuster aussuchen kann. Meist wird für den Stickstoff eine Baumwolle verwendet und du kannst getrost auf diese zurückgreifen.

Seide und Leinen sind feine Waren, wenn es jedoch um Nachhaltigkeit geht, wird dein Reststück vom letzten Webwareprojekt die beste Wahl sein.

Aus Erfahrung können wir für kleine Stickprojekte ein Baumwoll-Bambus Gemisch empfehlen. Hier glänzt der Grundton des Stoffes sehr schön und hebt dadurch das Garn noch mehr hervor.
Eine einfache Option für Übungen ist auch die Webware Ditte von Ikea, welche im unteren Preissegment eine gute Figur macht und in einigen Farben erhältlich ist.
Wichtig: Das Stickwerk am Ende des Projektes dämpfen, damit es sich möglichst nicht verzieht und ein schönes Finish gibt.

Stickrahmen

Der Stickrahmen* ist ein nützliches Werkzeug für Stickereien und andere handwerkliche Projekte, bei denen Stoff oder Leinwand gespannt werden muss.
Üblich sind runde oder ovale Stickrahmen aus Holz oder Bambus, die ineinander passen und durch eine Schraube oder einen Clip an der Seite befestigt werden können.

Gerade am Anfang macht ein Stickrahmen mittlerer Größe Sinn, denn das Spannen des Stoffes wirkt sich auf die Gleichmäßigkeit des Gestick saus. Am besten ist es, den Rahmen nach der Größe des Projektes zu wählen, da ein Ab-und erneutes Einspannen, die Stiche beschädigen kann.

Kleinere Rahmen sind ideal für kleine Stickereien oder zum Ausprobieren neuer Stiche, während größere Rahmen für größere Projekte wie Wandbehänge oder Decken verwendet werden können.

Für die ersten Schritte und als handliche Größe empfehle ich den Stickrahmen von Prym mit 18,5 cm* Durchmesser. & für kleine Projekte und zum Ausprobieren neuer Stiche kleinere Rahmen.

Als super schönes Geschenk machen sich diese kleinen Mini-Stickrahmen* mit Rückteil. Über ein liebevolles Mitbringsel oder als Schlüsselanhänger freut sich jeder.

Garnwahl

Mit dem Motiv kommen die Möglichkeiten, Farbpaletten und Ideen. Hier spielt das richtige Garn tatsächlich eine wichtige Rolle.

Stickgarn* ist ein spezielles Garn, was für Stickereien verwendet wird. Es ist unglaublich vielen Farben & Texturen erhältlich und kann aus natürlichen oder synthetischen Fasern hergestellt werden.
Eine der wichtigsten Eigenschaften von Stickgarn ist seine Farbechtheit. Stickgarn muss eine hohe Farbechtheit aufweisen, um sicherzustellen, dass die Farben auch nach einem langen Zeitraum nicht verblassen oder ausbleichen.

Eine kleine Faustregel zum Garn:
Je gröber der Stoff, desto dicker darf der Faden sein.

Dickes Garn wird häufig für großflächige Stickereien oder für dekorative Effekte wie Rüschen und Fransen verwendet, während dünneres Garn für feine Details und Konturen geeignet ist. Bei der Wahl von Stickgarn ist es also wichtig, die Art des Projekts und den Stoff oder die Leinwand aufeinander abzustimmen.

Für den Start teile deinen Faden in 3er Stränge ein. So ist dein Garn nicht zu dick und du kannst sehr filigrane Arbeiten machen. Gutes Stickgarn bekommt man in einer Vielzahl von Händlern und zum Einstieg reichen viele Qualitäten durchaus aus. Wenn Sie jedoch ein schönes Finish und vor allem saubere Fäden verarbeiten möchten, kann ich Ihnen das Stickgarn von Anchor empfehlen, denn damit sticke ich.

Manchmal liegen aber auch noch alte Sticksachen in einer der Handarbeitskoffer von Oma oder Uroma bereit und freuen sich über eine zweite Chance.

Stickvlies

Um eine Stickvorlage auf einen Stoff deiner Wahl zu übertragen, wird diese einfach abgezeichnet oder auf wasserlöslichem Stickvlies* gedruckt. Wasserlösliches Vlies ist ein spezielles Material, das in der Stickerei und anderen handwerklichen Projekten verwendet wird.  Es ist aus einem Stoff gefertigt, der sich auflöst, wenn er in Wasser getaucht wird. Dies macht es zu einem praktischen und effektiven Werkzeug für Stickereien auf empfindlichen Stoffen wie Seide, Spitze oder anderen feinen Materialien.

Das Vlies ist selbstklebend und auf einem Trägerpapier aufgebracht und kann mit etwas Fingerspitzengefühl im Drucker eingelegt und bedruckt werden.

Danach wird das wasserlösliche Vlies auf den Stoff aufgelegt, auf den gestickt wird, um das Gewebe zu stabilisieren und zu schützen. 

 Das tolle an dieser Methode ist, dass Sie das Vlies nach dem Sticken einfach mit Wasser auswaschen können. Dabei lassen Sie den Stoff etwas einwirken und reiben das Vlies vorsichtig mit den Händen aus. Anschließend wird das Projekt ausgelegt, getrocknet und vorsichtig gedämpft.

Es gibt verschiedene Arten von wasserlöslichem Vlies, die sich in ihrer Textur, Dicke und Auflösungsgeschwindigkeit unterscheiden und hier die Empfehlung liegt ungeschlagen auf dem Vlies von MADEIRA. Das Avalon Plus Wash Away* ist ein solides Vlies, mit dem wir die besten Erfahrungen gemacht habe und bei dem der Drucker (Brother) sehr sauber drucken konnte.

Liegt die Vorlage in einem A4 Format vor, wird das Vlies zusätzlich auf ein normales Blatt Papier geklebt. So zieht der Drucker das Vlies noch sauberer ein und es eichen schon wenige Streifen mit dem Klebestift aus und der Drucker nimmt das Vlies ohne Probleme aus dem normalen Auszug an. 

Freestyle Handreichungen sind auf dem Vlies ebenfalls möglich.

Achte Sie hierbei nur auf die Stiftwahl, denn ein weicher Bleistift kann Schlieren hinterlassen und manche Stifte bluten aus. 

Ein wasserfester Fineline ist eine gute Idee.

Nadeln & Co

Sticknadeln sind ein wesentliches Werkzeug für die Stickerei und andere handwerkliche Projekte. Sie werden verwendet, um das Stickgarn durch den Stoff zu ziehen und Muster und Designs zu schaffen. Es gibt verschiedene Arten von Sticknadeln, die sich in ihrer Größe, Form und Verwendungszweck unterscheiden. So kann man auch bei der Nadelwahl einiges richtig machen.

Sticknadeln sind in verschiedenen Größen erhältlich und die Wahl bezieht immer auch das Projekt und die Dicke des Garns ein.

Eine feine Nadel ist für dünneres Garn geeignet, während eine dickere Nadel für dickeres Garn geeignet ist und passt sich so dem Projekt an.

Hier macht sich eine Einfädelhilfe wie aus früheren Zeiten gut, denn auch drei Garnstränge in ein Nadelöhr zu bringen, kann nervenaufreibend sein.

Es ist wichtig, die richtige Größe der Nadel für das jeweilige Projekt auszuwählen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Eine weitere wichtige Eigenschaft von Sticknadeln ist ihre Form. Es gibt verschiedene Formen von Sticknadeln, darunter gerade Nadeln, gebogene Nadeln und spezielle Nadeln für bestimmte Sticktechniken wie stumpfe Nadeln für Hardanger-Stickerei ( Eine Stickform aus dem skandinavischen Raum).

Wir halten also fest, dass die Form der Nadel entscheidend für die Art der Stickerei ist. Keine Angst - für den Start reicht eine normale mittlere Nähnadel mit einem nicht zu großen Öhr.

Nadeln sind vor allem aus dem Material Metall bekannt, da sie langlebig und widerstandsfähig sind, können aber auch in Kunststoff und aus Bambus eine Wahl sein. Egal welches Nadelmaterial genutzt wird, es ist durchaus wichtig die Nadeln sauber zu verstauen. Hier machen sich selbstgehöhte und bestickte (wie schön!) Nadeletuis wundervoll, da sie nicht nur Stauraum für alle Nadeln bieten, sondern eine Art Schutz im Workflow bieten.

Wie beim Faden lautet die Regel also: Je gröber der Stoff, desto dicker darf das Nadelöhr sein.

Bei feinerem Stoff würde ein zu großes ein Loch hinterlassen.

Nice to Have

Hobbys werden zu Leidenschaften und so kann man die Leidenschaft desHandstickensnatürlich auch auf die Spitze treiben.

Grundsätzlich ist Zubehör wie eine kleine scharfe Stickschere, ein Fineliner oder Wäschestift und ein Fingerhut eine solide Grundlage.

Aber hier gibt es noch das ein oder andere Tool für mehr Freude am Sticken. Neben guter Fachliteratur und tollen Vorlagen im Internet können feinere Arbeiten mit einer Art ‚helfender Hand‘ und Lupe noch mehr Freude bringen.

Am schönsten ist es wohl sein gesammeltes Garn in einer wundervollen Box, aber aufbereitet auf Spulen zu sehen. Auch das ist Zubehör und sorgt nicht nur für Ordnung, sondern auch ein extra Herzschlag beim 'sich-Zeit-nehmen' für die Leidenschaft des Handstickens.

Für das Garn im Hause schwalbenliebe wurde ein Werkstattfund aus Opas Garage auserkoren. Es ist eine alte wasserdichte Notkofferbox aus den 60er Jahren. Sie diente wohl lange als Erste-Hilfe-Kasten und beherbergt ab sofort Garnschätze.

❥ DIE WUNDERVOLLE WEBROSE ODER ROSENSTICH

Mein absoluter Favorit unter den einfachen Stickstichen, der mit etwas Übung eine grandiose Option für allerlei Spielerei auf Jacken und Accessoires ist. Der Rosenstich oder die Webrose. Hier gilt: Je dicker das Garn ist, desto üppiger und die Rose. Auch wird der Stich normalerweise in der Mitte der Blüte dunkler und heller an den Rändern, um den Schatten und die Tiefe der Blüte zu simulieren.

  • Zeichne dir zunächst einen Kreis auf und sticke 5 ‚Speichen‘ gleichmäßig verteilt von außen nach innen.

  • Anschließend webst du deine Rose, indem du den Faden unter eine der Speichen legst und über die nächste ziehst. Du ziehst so lange über die Speiche und legst über die nächste, bis deine Rose am Ende der Hilfsnähte angekommen ist und verknotest sie auf der Rückseite.

  • Durch die Länge der ‚Speichen‘ kannst du deine Rose in jeder beliebigen Größe sticken.

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❥ DER KNÖTCHENSTICH

Der Knötchenstich, auch Schlingenstich oder Bouillonstich wird vor allem für dreidimensionale und strukturierte Effekte auf Stoffen genutzt. Er besticht durch seine Optik und kann in verschiedenen Größen und Abständen ausgeführt werden, um verschiedene Effekte zu erzielen. Je nachdem, wie eng oder locker die Schleifen des Stichs gestickt werden, kann der Stich eine flache oder erhabene Struktur erzeugen. In Kombination mit anderen Stichen kann er wundervolle Texturen erschaffen.

  • Es wird von links durch den Stoff im Rahmen gestochen und der Faden direkt zweimal um die Nadel gewickelt und neben dem Ausstich zurück eingestochen.

  • Anschließend wird der Faden vorsichtig weiter gezogen und darauf geachtet, dass die Wickelung von der Nadel formschön auf den Stoff ‚übergeht‘.

  • Damit der Knoten nicht beim Ziehen durchrutscht, wird langsam gearbeitet und dabei leicht mit dem Finger von unten auf die Einstichstelle gedrückt.

❥ DER STILSTICH

Der Stilstich, auch als Holbeinstich oder Schweizer Stickerei bekannt, ist eine Sticktechnik, die oft für feine Linien und Konturen in der Handstickerei verwendet wird. Er ist bekannt für seine glatte und präzise Textur, die es ihm ermöglicht, detaillierte und realistische Darstellungen von Motiven zu erstellen.

Zunächst wird ein Ausgangspunkt für den Stich gewählt, und die Nadel wird auf der Vorderseite des Stoffes eingeführt. Dann wird die Nadel zur Rückseite des Stoffes geführt und ein kurzer Stich gebildet.

Als nächstes wird die Nadel auf der Vorderseite des Stoffes erneut eingeführt, aber dieses Mal in der Nähe des Endes des ersten Stichs. Der Faden wird dann zur Rückseite des Stoffes gezogen, und ein weiterer kurzer Stich wird gebildet. Dies wird fortgesetzt, bis die gewünschte Kontur oder Linie erreicht ist, wobei darauf geachtet wird, dass die Stiche gleichmäßig und präzise sind.

Tolle Effekte und Muster können erzierlt werden, indem man die Abstände und Größe variiert.

❥ DER EDLE PLATTSTICH

Der Allrounder wird als Füllstich benutzt und durch die parallel gesetzten Stiche wird eine sehr schöne, glatte und einheitliche Oberfläche hergestellt. Er wird oft verwendet, um flache und gleichmäßige Bereiche auf Stoffen zu erstellen und ist besonders nützlich für Hintergrundbereiche. Der Plattstich kann in verschiedenen Richtungen und Abständen ausgeführt werden, um verschiedene Effekte und Muster zu erzielen. Es kann auch mit anderen Sticktechniken kombiniert werden, um komplexere Designs und Texturen zu erstellen.

  • Beim Plattstich wird zunächst ein Faden auf der Rückseite des Stoffes befestigt und ein Ausgangspunkt für den Plattstich ausgewählt. Dann wird die Nadel auf der Vorderseite des Stoffes eingeführt und der Faden zur Rückseite gezogen, um einen kleinen Stich zu erzeugen.

    Als nächstes wird die Nadel auf der Vorderseite des Stoffes wieder eingeführt, aber dieses Mal in der Nähe des Endes des ersten Stichs. Der Faden wird dann zur Rückseite des Stoffes gezogen und eine weitere Schlaufe oder Stich gebildet. Dies wird fortgesetzt, bis der gesamte Bereich ausgefüllt ist, wobei darauf geachtet wird, dass die Stiche gleichmäßig und flach sind.

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